Chronik des Musikvereins 1834 e.V.

Nur noch wenige Zeugnisse sind vorhanden, die beweisen, dass der Musikverein Liptingen schon 175 Jahre besteht. Unser im Jahre 1981 verstorbenes Ehrenmitglied Franz Heim begann im Jahre 1925 die Vereinsgeschichte zusammenzutragen . Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir heute um die Gründerzeit des Musikvereins wissen. Anhand alter Satzungen und auf Befragen alter Musik-Veteranen stellte er die Vereinsgeschichte zusammen.

 

Der sogenannten Kirchenmusik, die damals auf Holzinstrumenten gespielt wurde, verdankt der Musikverein seine Gründung. Alois Mader, der 1799 geboren wurde und sein Bruder Martin, geboren 1801, waren begeisterte Kirchenmusiker aber sie liebten auch die Volksmusik. Gleichgesinnte scharten sich um sie und so ersetzten sie einen Teil der Holzinstrumente im Jahre 1828 durch Blechinstrumente. Von den beiden Gründern Alois und Martin Mader wurde Musik immer mehr gefördert, so dass im Jahre 1834 die “Musikgesellschaft Harmonie Liptingen“ gegründet wurde.

Zeugen jener Zeit sind die alte Trommel, der Schellenbaum und altes Notenmaterial. Die Trommel und der Schellenbaum wurden vom damaligen Vorstand Alois Mader selbst gefertigt. Sie tragen die Jahreszahl 1838. Auch Holzblasinstrumente stellte er zum Teil selbst her. Altes Notenmaterial aus dem Jahre 1836 zeugt von der frühen Musikpflege in Liptingen. Der erste Dirigent der Musikgesellschaft Harmonie Liptingen war der Lehrer Franz Sutor bis zum Jahre 1842. Kurze Zeit versah der Lehrer Jakob Staiger die Dirigentenstelle.

 

1844 übernahm Josef Grießer, der ebenfalls Lehrer war, den Dirigentenstab und führte die Musik auf eine beachtenswerte Höhe. Schon damals wurde die musikalische Leistung der Liptinger Musiker gerühmt: so unter anderem auch in einem Dokument, das beim Kirchenbau in Stockach gefunden wurde und berichtet, dass die Musikgesellschaft im Jahre 1840 sich rühmlich an der Grundsteinlegung der Kirche beteiligt hat. Ein anderes Dokument berichtet, dass das Musikkorps der Gemeinde verpflichtet war, das Bürgermilitär bei jedem öffentlichen Auftritt zu begleiten, bis dieses im Jahre 1848 von der großherzoglich-badischen Regierung aufgelöst wurde.

Im Jahre 1868 gaben die Gründer das aktive Musizieren auf. Junge Kräfte machten weiter Musik. Durch die Übernahme der Gründer als passive Mitglieder änderte sich der Status des Vereins. Man verfasste ein neue Satzung und nannte sich von nun an “Musikverein Liptingen“. Neben der Dirigentätigkeit übernahm von nun an Josef Grießer auch das Amt des Vorstandes. Unter dessen Stabführung errang der Verein grosses Ansehen. Im “Nellenburger Bote“ vom 28. Oktober 1876 stand in einem Bericht aus Schwandorf Folgendes zu lesen: “.....waren uns die guten Leistungen dieses Vereins noch von früher bekannt, so bewunderten wir heute doch auf`s Neue den präzisen Vortrag sämtlicher, mitunter recht schwierigen Stücke. In Liptingen ist eben viel Liebe und Talent zur Musik vorhanden“. In diesem Artikel wurden vor allem auch die Verdienste des Lehrer Grießer erwähnt, der nicht nur den Musikverein unter seiner Stabführung hatte und dessen Vorstand war, sondern auch den Gesangverein dirigierte. Die Ämter im Musikverein hatte er bis zu seinem Tode im Jahre 1893 zur besten Zufriedenheit inne. Er war 49 Jahre lang Dirigent und 25 Jahre Vorstand.

Musikverein im Jahre 1889

Bis zum Jahre 1895 übernahmen Diesmas und Xaver Hertenstein die Dirigentenstelle. Baptist Kupferschmid stellte sich für das Amt des Vorstandes zur Verfügung.

 

Zu Beginn des Jahres 1896 übernahm Förster Karl Kupferschmid die musikalische Leitung des Vereins, welche er bis 1925 innehatte, also 30 Jahre lang mit bestem Erfolg leitete. Zu Beginn seiner Dirigentenschaft gab es innerhalb des Musikvereins jedoch eine Spaltung. Dadurch bildeten sich zwei Musikkapellen, welche sich jedoch im Jahre 1900 wieder zusammenschlossen.

 

Die Arbeit der folgenden Jahre kann als recht erfolgreich bezeichnet werden. Aus einem Zeitungsbericht des “Hegauer Erzähler“ vom 8. Juni 1900 über einen Ausflug des Musikverein Liptingen nach Binningen kann entnommen werden: “...Die Straßen waren bei ihrem Einzuge von Neugierigen ganz angefüllt. Nach dem Mittagessen strömten die Gäste, nicht nur von Binningen, sondern auch von auswärts, in Scharen herbei und der Saal der Krone war bald über und über besetzt. Aber nicht umsonst hatten sie sich so zahlreich eingefunden: denn der Genuss, der uns durch Musik geboten wurde, befriedigte nicht nur unsere Erwartung voll und ganz, sondern übertraf dieselben sogar.

 

Märsche, Potpourris und andere Vortragsstücke wanden sich zu einem hübschen musikalischen Kranze: rauschendes Fortissimo wechselte mit den schmelzenden Tönen des Pianissimo und wir alle empfanden die Wahrheit des Wortes, dass die Musik eine Sprache sei, die zum Herzen redet ...Noch einige Stücke wurden gespielt und dann begab man sich der Reihe nach in die beiden anderen Wirtschaften.

 

Überall hin zogen die Gäste der Musik nach, denn es sind solch freudige Stunden für die Binninger nicht gerade so häufig ...beglückwünscht von den Zurückbleibenden fuhren die Musiker davon und kamen, was ich auch nicht verhehlen will, um halb drei Uhr, da es schon im Osten anfing heller zu werden, in ihrem Heimatorte an.“

 

Während des ersten Weltkrieges konnte ein geregelter Probenbetrieb nicht aufrecht erhalten werden, da zu viele Musikanten eingezogen waren. Jedoch ließen es sich die alten, ergrauten Mitglieder nicht nehmen, den Gefallenen, welche fern der Heimat ihre letzte Ruhe fanden, das Lied vom guten Kameraden zu spielen.

Bild aus dem Jahre 1919

Bald nach Kriegsende nahm der Verein seine Tätigkeit wieder auf.

1919 übernahm Josef Gaßner (Wendelins) das Vorstandsamt für 8 Jahre. Im Jahre 1925 trat Hauptlehrer Karl Pfistert die Nachfolge als Dirigent an. Sein Bestreben war es, den Musikverein in musikalischer und kameradschaftlicher Hinsicht weiter voran zu bringen. Dass ihm das gelang, beweisen die bei Wertungsspielen erhaltenen

1a-Preisen in der Mittelstufe.

 

Ab dem Jahre 1927 wurde die Vereinsgeschichte von Schriftführer Franz Heim genau und liebevoll in bis heute vorhandenen Protokoll- und Vereinsgeschichtsbücher niedergeschrieben. Diese Aufzeichnungen zeigen uns, dass der Musikverein zu jener Zeit sehr aktiv war.

 

So wurde über die Jahresarbeit im Jahre 1927 von 82 Musikproben in denen 16 neue Musikstücke eingeübt wurden und 25 Veranstaltungen berichtet. Der Verein spielte bei Theatervorstellungen, Hochzeiten, Beerdigungen, Geburtstagen, Abschiedsfeiern, Ehrungen, an Fastnacht, bei Wertungsspielen, Konzerten und kirchlichen Feiertagen.

 

Aber auch zu jener Zeit herrschte nicht nur eitel Friede und Freude, denn der Chronist erwähnte ab und zu Meinungsverschiedenheiten, die zu Streitereien führten. Dazu vermerkte er: “Mögen die Urheber eines Streites sich stets ihre Aussagen überlegen, um stets auf dem Wege der Zufriedenheit das Ansehen des Vereins zu wahren“.

Ab dem Jahre 1927 setzte sich die Vereinsführung aus dem Vorstand Josef Gaßner (Martins), dem Schriftführer Franz Heim, dem Kassier Heinrich Breinlinger (Emils) und dem Dirigenten Karl Pfistert zusammen.

1929 wurde erstmals die Teilnahme des Musikvereins beim Kirchgang am Weißen Sonntag erwähnt.

 

Von 1924 bis 1934 gehörte der Musikverein Liptingen dem “Württembergisch-Badischen Musikverband“ an, dessen Musikfeste und Wertungsspiele regelmäßig besucht wurden. Diese Zeitspanne war gleichzeitig die Existenzdauer des Verbandes, der im Herbst 1934 aufgelöst wurde.

 

In der Chronik jener Zeit finden sich immer wieder ernste, lustige oder auch spöttische Bemerkungen aus Begebenheiten. So zum Beispiel: Nach einer Streiterei bei einem Auftritt wurden 2 Mitglieder ausgeschlossen. Dazu fasste die folgende Generalversammlung den Beschluss: “Den ausgeschlossenen ehemaligen Mitgliedern ist es freigestellt, jederzeit wieder in den Musikverein einzutreten, insofern sie für ihre Person bürgen, dass Einigkeit und Bestand des Musikvereins gewährleistet ist“. 1931 kann man über die Weihnachtsfeier des Radfahrvereins lesen: “Sämtliche Stücke wurden gut gespielt. Wahrscheinlich waren die Biermarken daran Schuld, dass so gut gespielt wurde“. Oder: Nach der Generalversammlung: “Als die nahe Turmuhr die dritte Morgenstund kündete, gingen die letzten grad (!!) aus dem Wirtshaus hinaus“.

 

Zur Werbung junger Mitglieder wurde 1932 ein Platzkonzert als Werbemaßnahme veranstaltet. Bei der Generalversammlung für selbiges Jahr wurde die Vorstandschaft um einen Sachverwalter erweitert. Dieses Amt übernahm Josef Ackermann.

 

Die politischen Ereignisse des Jahres 1933 und der folgenden Jahre erforderten zusätzliche Auftritte des Musikvereins. So fanden aus verschiedenen Anlässen Fackelzüge, Feiern und Kundgebungen statt, bei denen Musik gebraucht wurde. Der

1. Mai wurde als “Tag der Arbeit“ eingeführt. Die Teilnahme am 1. Bundesmusikfest in Freiburg im Jahre 1933 war für die Liptinger Musikanten ein besonderes Ereignis. 3 Tage nahmen diese an dem Fest teil. Zwar ließ das Preisspiel zu wünschen übrig, jedoch erlebte jeder schöne, unvergessene Stunden.

 

Vom 2. bis 4. Juni 1934 feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen mit einem großen Musikfest. Dieses Jubiläum wurde mit der Durchführung des 7. Verbandsmusikfestes des Württembergisch-Badischen Musikverbandes, bei dem auch Wertungsspiele stattfanden, verbunden. Veranstaltungsort war das Fabrikgebäude in der Stockacher Straße. Im Vorfeld des Festes gab es bemerkenswerte Beschlüsse wie: “Zur Vermeidung von Schulden dürfen die Ausgaben den Kassenstand der letzten Generalversammlung nicht übersteigen. Jedes Mitglied verpflichtet sich durch eigenhändige Unterschrift seine ganze Kraft zu Ehren des Vereins ehrlich und redlich einzusetzen.“

Das Fest begann mit einem Festbankett am Samstag, welches von den Musikvereinen Emmingen, Neuhausen und Liptingen, sowie vom Gesangverein Liptingen gestaltet wurde. Der Sonntag begann mit dem Wecken um 5 Uhr. Von 7.00 – 11. Uhr fanden die Wertungsspiele statt. Am Nachmittag beteiligten sich 22 Musikkapellen am Festumzug und anschließendem Massenchor sowie am Konzert. Zum Festball traf man sich abends im Gasthaus Sonne. Der Montag klang mit dem Kinderfest ab 18.00 Uhr aus.

Beim 100jahrigen Jubiläum im Jahre 1934

Der Schriftführer widmete den Mitgliedern an der Jahrhundertfeier folgenden Vers:

 

Blast unentwegt mit größter Ruh,

denn schnaufen könnt ihr vornezu.

Blast, so lang ihr auf der Welt,

solang ihr habet Durst und Geld.

Solang Kameradschaft und Musik ihr liebt,

die Friede und Freude dem Herzen gibt.

Ja haltet das Wort und bleibet ihm treu,

dem heute 100jährigen Verein.

 

Im Jahre 1935 wurde erstmals der Bezirk Bodenseegau erwähnt, dem der Musikverein ab diesem Zeitpunkt angehörte.

 

Am 1. Juli 1939 hatten sich sämtliche Mitglieder des Musikvereins im Rathaussaal einzufinden. Der Bürgermeister eröffnete den dort Versammelten die folgenden Anordnungen des Kreisleiters:

  1. Der Musikverein kann nicht mehr in der bisherigen Form bestehen, sondern nur als Gemeindemusikkapelle.          
  2. Bei kirchlichen Feiern darf nicht mehr musiziert werden.
  3. Musiziert werden darf an Hochzeiten und Beerdigungen.
  4. Über das Betätigen des Musikmachen entscheidet der Bürgermeister und es darf nur auf dessen Anordnung musiziert werden.
  5. Vorstand und Mitglieder haben den Anordnungen Folge zu leisten.

 

Um weiter musizieren zu können blieb den Mitgliedern keine andere Wahl als, wie es der Chronist nannte, “mit der Zeit Schritt zu halten“!

Nachdem Hauptlehrer Karl Pfistert 1939 zum Militärdienst einberufen wurde, übernahm der stellvertretende Dirigent Josef Ackermann die Dirigentenstelle bis zu seiner Einberufung 1940. Danach war ein regelmäßiger Vereinsbetrieb nicht mehr möglich, da zu viele Musikanten Kriegsdienst verrichten mussten. Während des Krieges stellte sich der pensionierte Bassist Mathias Kupferschmid als Dirigent zur Verfügung, wenn es galt, bei Beerdigungen gefallener oder verstorbener Kameraden mit daheim weilenden Musikanten aufzuspielen. Mehr als 4 Mann brachte er jedoch selten zusammen.

 

Bald schon nach Kriegsende trafen sich die Musikanten wieder, um einen Neuanfang zu beginnen. Junge Bläser wurden ausgebildet und bei der Heimkehr der Kirchenglocken am 18. Januar 1948 trat der Musikverein erstmals wieder an die Öffentlichkeit. Für den noch in Kriegsgefangenschaft weilenden Josef Ackermann versah Karl Hipp aus Tuttlingen das Dirigentenamt. Über die erste Generalversammlung nach dem Kriege vermerkte der Schriftführer: “In dieser Versammlung sah man, dass die Gesichter einander fremd waren nach so vielen Jahren in der Fremde“. Nun wurden wieder alle traditionellen Veranstaltungen und Kirchenfeste musikalisch mitgestaltet. Erstmals nach 10 Jahren führte man auch wieder ein Weihnachtskonzert durch.

 

Nach dem Kriege übernahm Walter Maier die Kassengeschäfte und Josef Ackermann, nach seiner Rückkehr im Jahre 1949, wieder die musikalische Leitung. Im selben Jahr stellte Vorstand Josef Gaßner nach 22 Jahren sein Amt zur Verfügung. Aus den Reihen der jungen Musikanten wurde Franz Kirchmann an seine Stelle zum Vorstand gewählt.

 

Das Jahr 1950 zeigte sehr viel Aktivität. So wurde in Neuhausen mit dem dortigen Musikverein ein Jubiläumskonzert und am Pfingstsonntag ein Platzkonzert abgehalten. An Wertungsspielen beim Verbandmusikfest des Hegaumusikverbandes in Nenzingen und beim Musikfest in Möhringen nahmen 26 Aktive mit verschiedenen Musikstücken teil. Auch wurde auf dem Schulplatz unter Mitwirkung des Musikvereins Emmingen ein Gartenkonzert durchgeführt. In jenem Jahr wurden 83 Musikproben abgehalten und 21 Auftritte verzeichnet.

Pfingstmontag 1950 Verbandsmusikfest Nenzingen

Erstmals waren 1951 die Frauen der Musikanten zur Generalversammlung eingeladen. Um ihnen den Abend nicht zu langweilig zu gestalten, wurde die Generalversammlung aufgeteilt in einen geschäftlichen Teil (bei dem die Regularien erledigt wurden) und einen eher gemütlichen Teil. Nach 25 Jahren legte Franz Heim das Amt des Schriftführers, das er meisterhaft und sehr aufwendig erfüllt hatte, nieder. Da sich bei der Versammlung niemand fand, der sich für das Amt zur Verfügung stellte, übernahm dies zusätzlich zum Vorstandsamt Franz Kirchmann.

Da neue Uniformen benötigt wurden, führte man im selben Jahr eine Geld- und Getreidesammlung durch, die einen beachtlichen Erfolg hatte. Die Anfertigung einer kompletten Uniform einschließlich Schirmmütze kostete damals 116,70 DM.

Erstmals nach dem Kriege fand im Jahre 1951 wieder ein gemeinsames Weihnachtskonzert mit dem Gesangverein statt.

 

Weil im Jahre 1953 der Probenbesuch sehr zu wünschen übrig ließ, beschloss man, dass jedes Mitglied ab dem Jahre 1954, das die Proben lückenlos besuchte, ein Musikerglas erhalten sollte.

Musikverein Liptingen im Jubiläumsjahr 1954

Nunmehr konnte der Musikverein Liptingen auf 120 Jahre zurückblicken. Dieses Jubiläum wurde vom 10.- 12. Juli 1954 groß mit einem Zeltfest, verbunden mit der Fahnenweihe, gefeiert. Die “Musikerzeitung“ berichtete über dieses Fest: “........Dankenswert durch Stiftungen anerkennt die Einwohnerschaft die Leistungen ihrer Musikkapelle. Durch diese Umstände war es dem Verein möglich im Jahre 1952 neue Uniformen und nun eine neue Fahne zu beschaffen.“ Von dieser Verbundenheit der Einwohnerschaft zu ihrer Musikkapelle wurde jeder Festbesucher überzeugt, als er die herrliche Dekoration des Festortes bewunderte.

 

Allerdings ging man bangen Herzens dem Fest entgegen, nachdem es die ganze Woche geregnet hatte, doch hörte man immer: “In Liptingen hatte es noch nie ein Fest verregnet!“ – und diese Propheten sollten wahrhaftig Recht behalten. Als um 9.00 Uhr der Jubelverein zusammen mit dem Patenverein Emmingen die verhüllte neue Fahne zum Gottesdienst trug, drängten schüchtern einige Sonnenstrahlen aus den Wolken hervor. Dekan Geistlicher Rat Wolf aus Stockach hob in seiner Festpredigt zwei Sätze besonders heraus: “Spielet zum Lobpreise Gottes“ und “Im Reiche der Töne erklinge das Schöne“. Nach der Predigt wurde die Fahne durch den Ortsgeistlichen Pfarrer Adler geweiht. Die Liptinger Musiker umrahmten mit der Schubertmesse den Gottesdienst. Im Anschluss an den Gottesdienst gedachte man den Gefallenen.

Rosa Matt, Gottfried Knopf

Im Festzelt wurde unter sinnigen Worten der Fahnenpatin Rosa Matt die Fahne zur treuen Obhut an den Fähnrich Gottfried Knopf übergeben. Sie und die Festdamen, sowie die Patenkapelle Emmingen hefteten die ersten Schleifen an die Fahne.

Inzwischen hellte sich der Himmel auf und die Feststimmung steigerte sich durch die Ankunft der auswärtigen Vereine. Um 13.00 Uhr zog der Festzug mit 16 Musikkapellen durch den geschmückten Ort, dieser wurde für den Massenchor beim Rathaus unterbrochen. Im Festzelt begrüßte Festpräsident Bürgermeister Renner alle teilnehmenden Vereine und Verbandspräsident Haas richtete einen besonderen Appell an die Jugend, in die Fußstapfen der Volksmusiker einzutreten um dieses alte Kulturgut zum Wohle unserer Heimat weiter zu pflegen. Es folgten Musikvorträge und die Festdamen führten ihren, den bereits am Festbankett aufgeführten Reigen, nochmals vor.

Beim 120jährigen Jubiläum: Die Festdamen mit ganz rechts Frau Glass, die die Tänze einstudierte und ganz links Vorstand Franz Kirchmann.

Am Montag feierte man das Kinderfest und ein Feuerwerk gab der Jubiläumsfeier einen würdigen Abschluss. ...soweit der Bericht aus der Musikerzeitung.

 

Beim Festbankett des Jubelfestes wurden die Mitglieder Ernst Breinlinger, Heinrich Breinlinger, Richard Breinlinger, Karl Gaßner, Alfred Kupferschmid, Daniel Renner und Franz Renner zu Ehrenmitgliedern ernennt, nachdem sie 30 Jahre treu dem Verein dienten. Ebenfalls wurde Albert Thum für besondere Verdienste ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Im Jahre 1956 wurden Josef Ackermann, Franz Heim und Simon Knopf für 30-jährige Vereinszugehörigkeit zu Ehrenmitgliedern ernannt.

 

1957 fand erstmals ein Wunschkonzert statt, das der Musik- und der Männergesangverein Liptingen gemeinsam abhielten. Franz Kirchmann wurde zum Bezirksvorstand des Bezirks 7 “Aachtal“ gewählt. Zur besten Zufriedenheit der dazugehörigen Kapellen hatte er dieses Amt 11 Jahre inne.

 

Dass damals der Zusammenhalt und die Kameradschaft innerhalb des Vereins großen Stellenwert hatten, zeigt eine Geschichte aus dem Vereinsbuch über eine Musikantenhochzeit: “So wurde der Dirigent, als alle in bester Stimmung waren, nach Hause gerufen, da eine Kuh am Kalben war. Alle noch anwesenden Musikanten gingen sofort mit und mit vereinten Kräften wurde ein stattliches Kalb zur Welt gebracht. Dieses soll auch nach Anblick seiner Geburtshelfer ohne Schwierigkeiten gesoffen haben!“         

 

1958 wirkte der Musikverein am Gautrachtenfest in Konstanz beim Umzug mit. Das schöne Fest hinterließ bei den Mitgliedern zahlreiche schöne Erinnerungen.  

 

Da eine Generalüberholung sämtlicher Instrumente des Vereins nötig war, führte man eine Alteisensammlung durch, bei der über 100 Zentner Alteisen zusammenkam. Mit einem zusätzlichen Gemeindezuschuss konnten die Instrumente repariert werden.

 

Der Hegaumusikverband hielt seine Frühjahrshauptversammlung im Jahre 1959 in Liptingen ab. Wichtigster Tagesordnungspunkt war hierbei die Wahl eines neuen Präsidenten. Hans Seyser aus Rielasingen erhielt das Vertrauen der Versammlung und versah dieses Amt über 20 Jahre zum Wohle der Vereine der Region zum Besten.

 

Um der jährlichen Diskussion über die Frage: “Was ziehen wir an Fastnacht an?“ ein Ende zu bereiten, beschloss man eine Fasnetsuniform anzuschaffen, die dann erstmals im Jahre 1960 getragen wurde.

Fasnetsuniform 1960

Im selben Jahr traf den Verein ein harter Schlag. Im Alter von 52 Jahren verunglückte Dirigent Josef Ackermann, der den Dirigentenstab seit 1939 führte und gleichzeitig Bezirksdirigent war, tödlich. Er war insgesamt 33 Jahre aktives Mitglied des Vereins. 1. Vorstand Franz Kirchmann würdigte seine großen Verdienste bei seiner Grabrede. Zum Nachfolger wurde der bisherige Vizedirigent Anton Gaßner berufen.

 

Um die Vereinskasse zu stärken führten die Mitglieder immer wieder verschiedene Aktivitäten durch. So wurde 1961 eine Farrenwiese für die Gemeinde eingefahren.

 

1963 wurde eine, bis heute stattfindende Tradition ins Leben gerufen. Erstmals spielte der Musikverein bei der Maiandacht an der Lourdes-Grotte und verschönte mit Marienliedern die Andacht unter freiem Himmel.

 

1965 wurde die Vorstandschaft durch einen 4 Mitglieder umfassenden Ausschuss erweitert. Ebenso machte sich der Wunsch nach einer neuen Uniform breit. Zur Finanzierung der Kosten wurde das sogenannte “Grieser-Häusle“ an der Ecke Rorgenwieser-, Stockacher Straße abgebrochen. Eine Dorfsammlung wurde durchgeführt und mit zusätzlicher finanzieller Unterstützung der Gemeinde konnte sich der Verein dann am Bezirkskonzert, das in diesem Jahre in Liptingen stattfand, in neuer Uniform vorstellen.

Uniform 1968

Im Mai 1965 trat die damalige Jugendkapelle unter der Leitung von

Leo Kupferschmid zum ersten Mal auswärts an die Öffentlichkeit. Das Jungmusikertreffen auf der Ruine Homburg bei Stahringen war ein großes Ereignis bei dem die Volksmusik im Vordergrund stand. Ab diesem Zeitpunkt war eine Jugendkapelle fast ununterbrochen wertvoller Bestandteil des Musikverein Liptingen.

 

Franz Kirchmann und Walter Maier konnten 1966 für 30-jährige aktive Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt werden.

Bei der Teilnahme an der Marschmusikbewertung beim Verbandsmusikfest in Nenzingen wurde die Note “vorzüglich“ erreicht.

Im selben Jahr feierte die Schlüssel-Brauerei im Gasthaus “Löwen“ ihr 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde das Bier zum Preis wie vor 75 Jahren, also für 15 Pfennig ausgeschenkt. Im Vereinsgeschichtsbuch findet man hierzu die lustige Bemerkung: “Erst nach Mitternacht gingen die meisten leicht oder schwer schwanken nach dem Musikzieren nach Hause. Einer hatte sogar mehr Durst als Heimweh, denn er verbrachte die Nacht unter dem Bierhahn.“

 

1967 wurde Dirigent Anton Gaßner zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Im Jahre 1968 konnte Erwin Kupferschmid zum Ehrenmitglied ernannt werden.

Franz Kirchmann war aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, das Amt des 1. Vorstandes abzugeben, nachdem er dieses seit 1951 innehatte. In seine Amtszeit, in der sich der Musikverein Liptingen sehr verdient gemacht hatte, fielen an herausragenden Ereignissen die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne, zweier Uniformen, einer Fasnetsuniform sowie die Durchführung des 120-jährigen Jubiläumsfestes. Für sein herausragendes Engagement für den Verein wurde Franz Kirchmann zum Ehrenvorstand ernannt. Seine Nachfolge als Vorstand trat Waldemar Kazenwadel an.  

 

1969 verlor der Verein durch einen schrecklichen Verkehrsunfall die hoffnungsvollen Jungmusiker Siegfried Breinlinger und Hubert Bosch.

 

1970 traten erstmals Mädchen in die Reihen der Musikanten ein.

Ein großes Ereignis war am 18. Juli 1970 die Verleihung der Pro-musica-Plakette durch den Regierungspräsidenten Dr. Person an den Musikverein Liptingen. Diese 1970 geschaffene Auszeichnung kann nur an Vereine verliehen werden, die einen Bestand von mindestens 100 Jahren aufweisen können.

 

Das Jahr 1971 brachte dem Verein wieder einen Vorstandswechsel. Waldemar Kazenwadel musste nach nur 3 Jahren, in denen er sich sehr stark für den Verein eingesetzt hatte, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm Klaus Ackermann, der somit mit 22 Jahren jüngster Liptinger Vereinsvorstand war.

 

Um die Vereinsfinanzen etwas aufzubessern übernahm der Verein im Jahre 1971 den Abbruch eines Hauses in Unterschwandorf.

 

Im Jahre 1973 hielten der Gesang- und der Musikverein gemeinsam einen Kappenabend ab, der den strapazierten Musikanten an der Fasnet die einzige Gelegenheit bot, einmal selbst zu tanzen.

Klaus Ackermann wurde im selben Jahr zum Bezirksvorstand des Bezirks Aachtal gewählt.

Die aktiven Musiker im Jahre 1974, in dem das 140jährige Jubiläum gefeiert wurde.

140 Jahre Musikverein Liptingen. Dieses Jubiläum wurde mit einem großen Zeltfest vom 13. – 15. Juli 1974 gefeiert. Gleichzeitig war dies auch das Bezirksmusikfest des Bezirks Aachtal. Der Festplatz war im Rotland an der Neuhauser Straße. Ehrenvorstand Franz Kirchmann wurde an diesem Fest mit der goldenen Verdienstehrennadel in Gold und Anton Gaßner als langjähriger Dirigent mit der Verbandsehrennadel in Silber ausgezeichnet.

 

Der Erlös des Musikfestes und der Ertrag aus einem weiteren Hausabbruch bildeten den Grundstock für die Anschaffung einer neuen Uniform. Die Mitglieder entschieden sich für eine modische Trachtenkombination, die beim 50-jährigen Jubiläum des Sportvereins 1975 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

 

Aufgrund der Idee, Kontakte mit einem fremden Musikverein zu knüpfen, kam man über den Dirigenten Anton Gaßner zu einem Verein im Elsaß. Der alte Weinort Riquewihr war somit Ziel des Ausfluges im Jahre 1976. Mit der dortigen Musikgesellschaft wurde schnell freundschaftliche Bande geschlossen. Die Liptinger Musikanten gestalteten einen Frühschoppen über den im späteren Bericht zu lesen war, dass noch bei keinem Konzert soviel applaudiert, fotografiert, befragt und gefilmt worden war. Bereits ein Jahr später war der malerische Weinort wieder Ziel einer Ausflugsfahrt des Vereins.

 

1977 löste Klaus Klöck den 1. Vorstand Klaus Ackermann ab.

Im selben Jahr wurden erste Versuche unternommen, die volkstümliche Musik, die sich zu einer “Spezialität“ der Liptinger Musikanten entwickelt hatte, mit Gesang zu begleiten. Die Pioniere waren Veronika Knopf, Wolfgang Breinlinger und Klaus Ackermann.

Veronika Knopf, Wolfgang Breinlinger, Klaus Ackermann

Beim Bezirksmusikfest in Raithaslach wurde Dirigent Anton Gaßner für 40 Jahre aktives Musizieren mit der goldenen Ehrennadel des Hegaumusikverbandes ausgezeichnet.

Um dem Wunsch nach neuen Fasnetsuniformen einen Schritt näher zu kommen, veranstaltete der Narren- und der Musikverein gemeinsam ein 3-tägiges Oktoberfest.

 

Das Weihnachtskonzert 1977 war der erste Auftritt für das Gesangstrio

Gerda Gaßner, Wolfgang Breinlinger und Günter Bambusch.

 

1978 erhielt Erwin Kupferschmid für 40-jährige Mitgliedschaft Urkunde und Ehrennadel in Gold des Hegaumusikverbandes sowie des BDB überreicht.

Eine Kreuzfahrt auf dem Bodensee zusammen mit den Freunden der Musikgesellschaft Riquewihr, dem Musikverein Ludwigshafen und den Narrenvereinen Liptingen und Ludwigshafen, wurde ein sehr schönes gesellschaftliches Event bei dem viele freundschaftliche Verbindungen entstanden.

Ebenfalls kamen die Sänger Gerda Gaßner, Wolfgang Breinlinger und Walter Schafhäutle, der später durch Klaus Ackermann ersetzt wurde, jeweils als Trio zum ersten Mal zum Einsatz.

Die Ausrichtung eines Konzertes, das der Musikverein Ludwigshafen und die Stadtkapelle Möhringen in der Liptinger Turnhalle gekonnt gaben, erlaubte weitere Schritte in Richtung der neuen Fasnetsuniform zu unternehmen, die dann auch in der Fasnacht 1979 vorgestellt werden konnte.

Fasnetsuniform 1979

1979 wurden Anton Bambusch, Rudolf Maier und Paul Renner für 30 Jahre aktives Musizieren zu Ehrenmitgliedern ernannt.

 

Ernst Keller und Oskar Mader konnten 1980 zu Ehrenmitgliedern des Musikverein Liptingen ernannt werden.

Im Juni 1980 wurde die Ortschaft Liptingen in der Rundfunksendung Volksmusikhitparade im 1. Programm des SWF vorgestellt. Neben dem Gesangverein kam auch der Musikverein mit zwei Stücken zu Rundfunkehren.

 

Im selben Jahr konnte Anton Gaßner auf 20 Jahre Dirigententätigkeit zurückblicken. Es war unumstritten sein Verdienst, dass der Musikverein Liptingen über das Dorf hinaus im weiteren Umkreis beliebt und angesehen war. Dieses Jubiläum war Anlaß dem Dirigenten in einer Feierstunde im Gasthaus “Löwen“ zu danken. Vorstand Klaus Klöck erwähnte seine herausragende Tätigkeit, die er unentgeltlich und mit voller Hingabe ausführte und überreichte vom Musikverein einen gravierten Zinnteller. Von Seiten des Hegaumusikverbandes lobte Präsident Hans Seyser den Jubilar sowie den Musikverein Liptingen als Vorbild volkstümlicher Blasmusik. Er verlieh Anton Gaßner die große goldene Ehrennadel des Hegaumusikverbandes. Höhepunkt der Feierstunde war die Verleihung des Bürgerringes der Gemeinde Emmingen-Liptingen durch Bürgermeister Peter Dreher an den Dirigenten. Unter den weiteren Gratulanten waren Pfarrer Bächle, Bezirksvorstand Wilhelm Rampf und Vertreter der Bezirksvereine sowie der umliegenden Musikvereine.

 

Zwölf Jungmusiker, die von Klaus Ackermann ausgebildet wurden, legten im November 1980 erfolgreich das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze ab.

 

In der Generalversammlung 1981 wurde Bernhard Bertsche für 30-jährige aktive Tätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt.

Im April des selben Jahres wurde dem Dirigenten Anton Gaßner für seine Verdienste um das Kulturgut Musik eine weitere Ehrung zuteil. Landrat Hans Volle überreichte ihm in einer Feierstunde in der Schule die Bundesverdienstmedaille für seine ehrenamtlichen Leistungen. An diesem Abend wurde gleichzeitig Altbürgermeister und Ortsvorsteher i.R. Otto Schoch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Der bisherige Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Liptinger Musikanten dürfte der Fernsehauftritt in der Sendung des Südwestfunks im 3. Programm “Horch was kommt von draussen rein“ gewesen sein. Am Abend des Karfreitags 1981 wurden die Tonaufnahmen aufgenommen und tags darauf die Außenaufnahmen. Bei klirrender Kälte wurde beim Rötenkreuz mit Sicht auf das Dorf, an der Kirche und in der Rorgenwieser Straße gefilmt.

April 1981 Filmaufnahmen “Horch was kommt von draussen rein”

Dem Regisseur und Kameramann Allgaier gelangen herrliche Aufnahmen und die 25 Minuten-Sendung, in der auch die Ortschaft kurz vorgestellt wurde, wurde ein voller Erfolg. Am 12. Mai 1981 wurde die Sendung über SWF 3 und später bundesweit von den 3. Programmen ausgestrahlt. In einem späteren Zusammenschnitt der Fernsehreihe kam der Musikverein Liptingen nochmals zu Fernsehehren.

 

Vom 23. – 25. Mai 1981 veranstaltete der Musikverein das Bezirksmusikfest für den Bezirk Aachtal. 3 Tage wurde im großen Zelt gefeiert, dabei bildete der Sternmarsch der Mitgliedsvereine des Bezirks und das Konzert am Sonntagnachmittag der Höhepunkt des Festes.

Im selben Jahr an Pfingsten fand das Bundesmusikfest in Villingen-Schwenningen statt. Die Liptinger Musikanten beteiligten sich mit einem Platzkonzert im Stadtgarten und nahmen am prächtigen Festumzug und dem gewaltigen Gesamtchor, der von ca. 3.500 Musikern intoniert wurde, teil. Zigtausende Zuschauer erlebten eine wahre Demonstration für die Blasmusik.

1981 legte Gerda Kerle (früher Gaßner) das Mikrofon aus der Hand und Wolfgang Breinlinger und Klaus Ackermann sangen nun als Duo weiter.

 

1982 erlebte der Verein erneut einen Vorstandswechsel. Helmut Mader übernahm das Amt von Klaus Klöck.

Erstmals wurde 1982 der Markttag mit dem Dorfest abgehalten. Die örtlichen Vereine hatten Gelegenheit für das leibliche Wohl der Marktbesucher, unterhaltende Aktivitäten oder wie wir für die musikalische Unterhaltung zu sorgen. Der Musikverein baute eigens eine Musikantenlaube um die Gäste zu bewirten und alle Vereine waren über dieses Fest und somit zusätzliche Einnahmequelle sehr froh.

Januar 1983 Wertungsspiel in Prag

1983 packte die Liptinger Musikanten das Reisefieber. Vom 2. – 8. Januar 1983 weilte der Verein beim 3. Internationalen Volks- und Blasmusiktreffen im Rahmen der Prager Festwochen “Prager Winter“ in der Tschechoslowakei. Die ersten beiden Tage verbrachte man in Prag. Dort wurden Konzerte und Theater besucht, Bauwerke besichtigt und auch selbst musiziert. Am dritten Tag trat man die Reise nach Brünn, der Hauptstadt von Mähren an, wo die Wertungsspiele ausgetragen wurden. Hier trafen sich 1.200 Musiker aus der Schweiz, Holland und der Bundesrepublik um sich musikalisch zu messen. Die Liptinger Musiker belegten in der Mittelstufe vor einer 12-köpfigen Jury einen beachtlichen achten Platz. Die Strapazen der langen Fahrt wurden durch die vielfältigen Eindrücke und der hervorragenden Musikvorträge, insbesondere der tschechischen Kapellen, belohnt. Diese Reise war für den Verein in musikalischer und kameradschaftlicher Hinsicht mehr als wertvoll.

 

Die Sänger Wolfgang Breinlinger und Klaus Ackermann erhielten durch

Egon Kupferschmid Verstärkung bei den Gesangsstücken.

 

Vom 4. – 6. November 1983 begleitete der Musikverein die Narrenzunft Schlehenbeisser nach Holland um die dortige Narrenvereinigung “De Poorters“ in Eindhoven zu besuchen.

November 1983 Ausflug nach Eindhoven

Die Gastfreundschaft der Holländer war unübertrefflich jedoch überschattete eine unfassbare Nachricht den schönen Ausflug. Die aktive Musikerin Sonja Schnell und der frühere Jungmusikant Volker Endres verunglückten bei einem Verkehrsunfall tödlich. Der Tod der beiden jungen Menschen, Sonja war 17 Jahre, Volker 19 Jahre alt, löste eine tiefe Bestürzung bei den Mitgliedern aus.

 

Mit dem Weihnachtskonzert im Jahr 1983 ging eine große Ära zu Ende. Anton Gaßner, der die musikalische Führung des Vereins nunmehr 23 Jahre innehatte, übergab den Dirigentenstab in jüngere Hände. Der bisherige Vizedirigent Klaus Ackermann trat seine Nachfolge an.

Die aktiven Musiker im Jahre des 150jährige Jubiläum.

Vom 22. – 25. Juni 1984 feierte der Musikverein Liptingen sein 150-jähriges Bestehen mit einem großen Zeltfest. Vier Tage war ein buntes Programm mit zahlreichen Gastkapellen für die Festbesucher aus nah und fern geboten. Höhepunkt bildete der Sternmarsch und das Nachmittagskonzert am Sonntag. Anton Gassner wurde durch Vorstand Helmut Mader zum Ehrendirigenten des Vereins ernannt. Gleichzeitig wurde dem Dirigenten vom Verbandspräsidenten Ewald Schmid die Ehrenmitgliedschaft des Hegau-Musikverbandes ausgesprochen.

 

Im selben Jahr hatte Ursula Amann als Sängerin ihren ersten Auftritt und bildete mit Wolfgang Breinlinger und Klaus Ackermann das neue Gesangstrio.

 

Dass die Musikerinnen und Musiker auch in der närrischen Zeit gute Unterhaltung bieten können, zeigte sich beim Narrentreffen der Hegau-Bodensee-Narrenvereinigung im Januar 1985 in Liptingen.

 

Der Ausflug im September 1985 nach Achkarren war in musikalischer wie in kameradschaftlicher Hinsicht ein voller Erfolg.

 

1986 legte Helmut Mader sein Amt als 1. Vorstand aus beruflichen Gründen ab. Manfred Renner übernahm die Führung des Vereins.

 

In Kooperation mit dem Musikverein wurde in Liptingen 1986 zum ersten Mal musikalische Früherziehung angeboten. Grundschullehrer Erhard Konrad führte die Kurse für Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren durch.

 

Nach langer Vorbereitung stellte sich der Musikverein im Mai 1986 wieder der Herausforderung eines Wertungsspiels, welches in Steißlingen im Rahmen des Verbandsmusikfestes stattfand. Mit einem 1. Rang mit Belobigung in der Mittelstufe waren die Musikantinnen und Musikanten als auch Dirigent Klaus Ackermann sehr zufrieden.

 

1987 wurde Ernst Keller beim Wunschkonzert des Vereins für 40 Jahre aktives Musizieren mit der goldenen Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusik ausgezeichnet und vom Hegau-Musikverband zum Ehrenmitglied ernannt.

8.-9. Oktober 1988 Erster Auftritt in Kirbug (Westerwald).

Dank privater Kontakte hatte der Musikverein Gelegenheit am 8. und 9. Oktober 1988 in Kirburg im Westerwald aufzuspielen. Die musikalischen Darbietungen der Musikerinnen und Musiker am Samstagabend und dem Frühschoppen am Sonntag waren ein voller Erfolg. Man erlebte eine ausgelassene Stimmung und es wurden viele freundschaftliche Beziehungen geknüpft.

 

Am 7. November 1988 wurde Klaus Ackermann zum Bezirksdirigenten gewählt.

 

Dass sich ein Musikverein auch von seiner sportlichen Seite zeigen konnte, bewies die erste Skiausfahrt für die wintersportbegeisterten Mitglieder des Vereins ins Brandnertal im März 1989.

 

Am 5. April 1989 wurde die Bezirks-Blasmusikschule Aachtal gegründet, um gemeinsam die musikalische Ausbildung und Fortbildung der Zöglinge-Jungmusiker durchzuführen. Mitglieder sind die Bezirksvereine, die im Bezirk Aachtal dem Blasmusikverband Hegau-Bodensee angehörenden Musikvereine Eigeltingen, Liptingen, Heudorf im Hegau, Honstetten, Rorgenwies, Raithaslach – Münchhöf, Fanfarenzug Homberg, die Stadtmusik Aach im Hegau und die Fördermitglieder. Klaus Ackermann übernahm die Leitung der Musikschule.

 

Vom 26.- 29. Mai 1989 veranstaltete der Liptinger Musikverein das Bezirksmusikfest des Bezirks Aachtal. Im großen Zelt und mit vielseitigem musikalischen Programm wurde 4 Tage lang ausgiebig und erfolgreich gefeiert. Im Rahmen des Festes wurden Anton Bambusch und Rudolf Maier für 40 Jahre aktives Musizieren mit dem goldenen Ehrenzeichen des Bundes Deutscher Blasmusik ausgezeichnet und zu Ehrenmitgliedern des Hegaumusikverbandes ernannt.

22. November 1989 Schallplattenaufnahme im Studio 80

Zwei schöne Tage erlebten die Mitglieder in musikalischer und kameradschaftlicher Hinsicht beim Ausflug im Oktober 1989 nach Hupperath in der Eifel.

 

Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Vereins war die Schallplattenaufnahme im Studio 80 in Bad Wörishofen. Der erste Teil wurde am

22.November 1989 aufgenommen.

 

Am 10. Dezember 1989 wurde in der Radiosendung “Morgenläuten“ die Gemeinde Liptingen vorgestellt. Auch Aufnahmen des Musikvereins, die bereits im Sommer stattgefunden hatten, wurden ausgestrahlt.

 

Am Karfreitag 1990 erfolgte der zweite Teil der Tonaufnahmen in Bad Wörishofen.

 

Im Juni 1990 begab man sich auf die zweite Konzertreise in den Westerwald. Nach einem herzlichen Empfang erlebten die Mitglieder erneut drei wunderschöne und erlebnisreiche Tage unter Freunden.

 

In einer Feierstunde am 13. Juni 1990 wurde die Schallplatte “Musikantengrüße“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Beim Bezirksmusikfest im September 1990 wurde Otto Müller für 40 Jahre aktive Vereinstätigkeit mit dem goldenen Ehrenzeichen des Bundes Deutscher Blasmusik ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied des Blasmusikverband Hegau-Bodensee ernannt.

 

Um die Finanzsituation des Vereins aufzubessern wurde die Idee ein Weinfest durchzuführen geboren. Das 1. Liptinger Weinfest fand in der Zimmereihalle der Familie Bambusch vom 19. – 21. Oktober 1990 statt und zeugte von großem Erfolg.

 

Bei der überregionalen Hitparade des Senders RT4 errang der Musikverein Liptingen am 9. Dezember 1990 bei der Sendung “Mit Pauken und Trompeten“ mit dem Titel “Im Rosengarten von Sanssouci“ unter sechs Bewerbern einen hervorragenden zweiten Platz.

 

Im Dezember 1990 fand in der Schloßbühlhalle in Liptingen zum ersten Mal ein Vorspielnachmittag der Bezirks-Blasmusikschule Aachtal statt.

 

Für weitere Einnahmen in die Vereinskasse übernahmen die Musiker im Jahre 1991 den Abbruch der “alten Schmiede“ in der Stockacher Straße.

 

Im Mai des selben Jahres wurde nach längerer Zeit wieder ein Wunschkonzert zusammen mit dem Gast-Musikverein aus Unterbaldingen durchgeführt.

21. August 1991 Auftritt im Neckarstadion in Stuttgart vor dem Spiel VfB Stuttgart gegen Hansa Rostock.

Durch Kontakte des Bürgermeisters Peter Dreher erhielt der Verein im August 1991

das Angebot im Neckarstadion in Stuttgart aufzuspielen. Die Zusage erforderte schnelles Handeln aber es war keine Frage, dass man diese Herausforderung annahm. So wurden zahlreiche Fans am 21. August 1991 vor dem Spiel des VfB Stuttgart gegen Hansa Rostock von uns unterhalten.

 

Beim zweiten Vorspielnachmittag der Bezirks-Blasmusikschule Aachtal im Dezember 1991 wurde Klaus Ackermann aus gesundheitlichen Gründen als Schulleiter verabschiedet.

 

Auch das Gemeinschaftskonzert, zusammen mit dem Gesangverein, sollte in diesem Jahr das letzte unter der Stabführung von Klaus Ackermann sein. Der Gesundheit wegen musste er die musikalische Leitung aufgeben. Vorstand Manfred Renner dankte für sein großes, langjähriges Engagement für den Verein.

 

Das Jahr 1992 brachte dem Verein einen Vorstandswechsel. Manfred Renner legte sein Amt nach 6 Jahren, in denen er sich sehr für den Verein einsetzte, aus privaten Gründen nieder. Berthold Kupferschmid, der bisher den Titel des 2. Vorstandes inne hatte, war bereit, die Vereinsführung für vorerst ein Jahr zu übernehmen. In der Generalversammlung wurden Egon Kupferschmid, Wolfgang Klöck, Richard Schindler, Wolfgang Breinlinger und Klaus Ackermann für 30 Jahre aktive Vereinstätigkeit zu Ehrenmitgliedern ernannt. Bürgermeister Peter Dreher überreichte Klaus Ackermann die Landesehrennadel in Silber und sprach großen Dank für seine Verdienste aus.

 

Beim Bezirksmusikfest im Juli 1992 in Raithaslach wurden Egon Kupferschmid, Wolfgang Klöck, Richard Schindler, Wolfgang Breinlinger und Klaus Ackermann die Ehrennadel in Gold des Hegaumusikverbandes überreicht.

 

Im September 1992 stellte sich Arno Schlindwein aus Emmingen in einer Musikprobe dem Verein vor. Die Vereinsmitglieder waren überzeugt und der neue Dirigent konnte die musikalische Leitung, die bis zu diesem Zeitpunkt vom Vize-Dirigenten Thomas Renner mehr als zufriedenstellend ausgeübt wurde, übernehmen.

 

Zum dritten Male machten sich die Musikerinnen und Musiker des Vereins auf Konzertreise mit dem Ziel Kirburg im Westerwald. Vom 1. – 2. Mai 1993 erlebte man wieder zwei sehr schöne Tage im Kreise der liebgewonnenen Gastgebern.

 

Nach 17 Jahren machte sich der Wunsch nach einer neuen Uniform breit. Somit ließ sich der Verein im Mai 1993 einige Uniformen von der Firma Fischer vorstellen um sich ein Bild von einer möglichen Vereinsbekleidung zu machen.

Juni-November 1993 Bau des Proberaums beim Ausbau der Turnhalle.

Beim Turnhallenausbau der Gemeinde erhielt der Musikverein einen Proberaum zugesprochen. Dieser wurde von Juni – November 1993 in Eigenleistung von den Musikern ausgebaut. Unzählige Arbeitsstunden und einen Eigenanteil für Material und Beleuchtung in Höhe von ca. 10.000 DM waren notwendig um einen wunderschönen Raum für die Probenarbeit entstehen zu lassen.

20. November 1993 Einweihungsfeier der Schloßbühlhalle/ Proberaum und Vorführung der neuen Uniform.

Am 20. November 1993 konnte die Schloßbühlhalle fertig umgebaut eingeweiht werden. Dies feierte man gebührend mit einem 3-tägigen Fest. Auch der neue Proberaum war fertiggestellt und stand zur Besichtigung offen. Die Feierlichkeiten wurden genutzt, um die neuen Uniformen der Musikerinnen und Musiker vorzustellen. Der Verein bot in jeder Hinsicht ein schönes Bild und zeigte sich von der besten Seite.

 

Im selben Jahr ergänzte Thomas Bauer das Duo Ursula Amann und Wolfgang Breinlinger zu einem erneut wohlklingenden Gesangstrio.

 

Manfred Renner konnte 1994 für 30-jährige aktive Vereinstätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt werden.

160 Jahre Musikverein Liptingen mit einem 4 tägigen Fest.

160 Jahre Musikverein Liptingen. Auch dieses Jubiläum wurde mit einem großen Zeltfest vier Tage ausgiebig gefeiert. Präsident des Hegaumusikverbandes Ulrich Kiecza zeichnete an diesem Fest Manfred Renner für 30-jährige Mitgliedschaft mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes aus. Bürgermeister Joachim Löffler überreichte dem früheren Vorstand die Landesehrennadel.

 

Zur Konzertvorbereitung wurde im selben Jahr ein Probewochenende auf dem Höllhof in Gengenbach abgehalten. Fleißiges Proben stand auf dem Programm aber auch der Spaß und die Kameradschaft kamen an diesen Tagen nicht zu kurz.

 

1995 legte Vorstand Berthold Kupferschmid, der den Verein trotz erster Zusage für nur ein Jahr, drei Jahre vorbildlich geführt hatte, sein Amt nieder. Da kein Nachfolger gefunden werden konnte, übernahm zweiter Vorstand Helmut Haase die Leitung kommissarisch. Helmut Haase wurde in der Generalversammlung für 30-jährige aktive Tätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Wieder machte sich der Verein für zwei Tage in den Westerwald auf. Erfolgreiche musikalische Darbietungen, bei denen auch die neue Sängerin Peggy Riedel erstmals zum Einsatz kam, sowie gesellige Stunden ließen den Besuch wieder zum vollen Genuss werden.

 

Im Mai 1995 verbrachten die Mitglieder mit deren Partnern drei schöne Tage in Südtirol. Weinprobe und Feuerwehrfest in Kaltern luden zum Feiern, die

Dolomitenrundfahrt zum Genießen ein.

 

Dirigent Arno Schlindwein musste im Juli 1995 den Dirigentenstab wieder ablegen, da der Umzug zurück in seine Heimat nach Karlsdorf anstand. Auch Sängerin Ursula Amann hatte das Mikrofon an Peggy Riedel weitergegeben. Beide Ausscheidenden luden zum großen Abschiedsfest ins Schwarzwaldhaus der Familie Amann ein.

Vizedirigent Thomas Renner übernahm somit wieder die musikalische Leitung des Vereins.

 

Einen beeindruckenden Auftritt hatte der Musikverein Liptingen bei der Mitwirkung beim Traditionsumzug anlässlich des Oktoberfestes in München.

1995 Auftritt am Oktoberfest in München

1996 übernahm Helmut Haase, der den Verein kommissarisch führte, das Amt des

1. Vorsitzenden. Zum zweiten Vorstand wurde Wolfgang Mader gewählt. Somit waren die Liptinger Musikantinnen und Musikanten wieder unter korrekter Vereinsführung. Erwin Breinlinger konnte in der Generalversammlung für 30-jährige Vereinstätigkeit zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt werden.

 

1997 fand eine Veranstaltung ganz spezieller Art statt. So wurden auf dem Feldberg die “1. Deutschen Musikanten-Skimeisterschaften“ ausgetragen. Einige Musiker des Vereins stellten sich der Hausforderung und konnten neben ganz passablen Renn-Ergebnissen einen super-spaßigen Tag unter lauter Gleichgesinnten verbuchen.

 

Anstatt ein großes Zeltfest durchzuführen, betrat der Musikverein Liptingen neue Wege und veranstaltete das Bezirkstreffen am 26. April 1997 in Form eines Konzertabends in der Schloßbühlhalle. Es wurde ein geselliger und kameradschaftlicher Abend für die Musikerinnen und Musiker der Bezirksvereine.

 

Beim Gemeinschaftskonzert 1997 erfolge die Taktstockübergabe von Thomas Renner an Thorsten Barthelmes, der bereit war, die musikalische Leitung zu übernehmen.

 

1998 trat Sängerin Peggy Riedel aus dem Verein aus. Somit bildeten Wolfgang Breinlinger und Thomas Bauer nur noch ein Gesangsduo.

Juli 1998 Ausflug nach Pullman City bei Eging am See.

Im Juli des selben Jahres unternahm der Verein einen Ausflug in die Westernstadt Pullman City bei Eging am See. Dieses Ziel bot eine besondere Kulisse. So war die Übernachtung im Tipi, in Trapperhütten oder im Saloon möglich. Alle genossen diesen Aufenthalt und fühlten sich in eine andere Welt versetzt.

 

In der “Schwäbischen Bauernschule“ in Bad Waldsee wurde ein ganzes Wochenende fleißig für das Konzert 1998 geprobt.

 

1999 lud die Gemeinde Emmingen-Liptingen zur Gedenkfeier anlässlich der “Schlacht bei Liptingen“ im Jahre 1799 ein. Der Musikverein umrahmte den Festgottesdienst, sowie die Gedenkfeier beim Denkmal des gefallenen Fürsten Carl Alois von Fürstenberg auf dem Fürstenbühl mit feierlichen Klängen.

 

10. Liptinger Weinfest. Bereits zum 10. Male konnte das bereits schon bekannte und beliebte Liptinger Weinfest in der Zimmereihalle Bambusch mit Erfolg gefeiert werden.

10. Liptinger Weinfest in der Zimmereihalle Bambusch (Oktober 1999)

Im Jahre 2000 stand der Verein erneut vor einem Vorstandswechsel. Helmut Haase, der den Verein 5 Jahre mit vollem Einsatz zum Wohle der Mitglieder führte, legte sein Amt ab und gab diese Aufgabe in jüngere Hände. Jürgen Amann übernahm die Leitung des Vereins.

 

Beim 40. Geburtstagsfest der Schlehenbeißer Liptingen im Februar 2000 übernahm der Musikverein die Gestaltung mit närrischen Klängen.

 

Als Patenverein war der Musikverein Liptingen beim Bezirksmusikfest in Rorgenwies gefragt. Selbstverständlich wurde die Umrahmung des Festgottesdienstes und der Frühschoppen im Zelt übernommen.

 

Im Juni 2000 war ein großartiger Ausflug für die Mitglieder des Vereins und deren Partner nach Schladming geboten. Die drei Tage waren mit einem vielseitigen Programm in kameradschaftlicher Hinsicht ein voller Erfolg.

 

Beim 75-jährigen Jubiläumsfest des Sportvereins Liptingen übernahm der Musikverein selbstverständlich und sehr gerne die musikalische Umrahmung.

 

Das Gemeinschaftskonzert 2001 zusammen mit dem Gesangverein fand zum letzten Mal unter der Stabführung von Thorsten Barthelmes statt. Er legte nach 5 Jahren hervorragender Arbeit das Amt des Dirigenten nieder.

 

An der Generalversammlung im Jahre 2002 konnten Rudolf Bosch, Günther Bambusch, Udo Keller, Alfred, Berthold und Hubert Kupferschmid, Wolfgang Mader, Thomas Renner und Edwin Truckenbrod zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt werden.

 

Dass sich der Musikverein auch an anderer Stelle engagiert, zeigte die Spendenaktion für den kleinen, an Leukämie erkrankten Timo Dümmel. Beim Benefizkonzert der Gruppe “Lancelot“ übernahmen die Musikerinnen und Musiker die Bewirtung.

3-tägiger Ausflug nach Kössen in Tirol (2002)

Wieder war ein 3-tägiger Ausflug geplant, der die Mitglieder nach Kössen in Tirol führte. Geselligkeit und Kameradschaft standen auch hier wieder an oberster Stelle.

 

Beim Frühschoppen des Patroziniumfestes Michaeli in der Schloßbühlhalle hatte Gunnar Daus seinen ersten Auftritt am Gesangsmikrofon. Wolfgang Breinlinger wollte dagegen seine Gesangskarriere im Musikverein Liptingen beenden.

 

Im Laufe des Jahres 2002 übernahm Thomas Bauer die musikalische Leitung des Vereins, die in der Zwischenzeit wieder von Vizedirigent Thomas Renner ausgeführt wurde. Thomas Bauer hatte die Musikerinnen und Musiker gut auf das Jahreskonzert, das zusammen mit dem Musikverein Kolbingen durchgeführt wurde, vorbereitet und bestand seine Feuertaufe mit Bravour. Auch eine Woche später beim Konzert in Seitingen-Oberflacht konnte sich der Verein wirklich sehen lassen. Markus Kupferschmid, der die Dirigententätigkeit in der Jugendkapelle von Thomas Bauer übernommen hatte, konnte ebenfalls beim Jahreskonzert in Liptingen sehr viel Lob entgegennehmen. Im Rahmen des Konzertes wurden Wolfgang Breinlinger und Egon Kupferschmid mit der goldenen Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusik für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet. Gleichzeitig wurden sie zu Ehrenmitgliedern des Blasmusikverbands Hegau-Bodensee ernannt.

Jahreskonzert 2002 erstmals unter der Leitung von Thomas Bauer.

2003 wurde für die Mitglieder, deren Partner und Kinder ein Familientag im Juni veranstaltet. Nach einer Wanderung in den Schindelwald war ein fröhlicher Hock mit Grillen im Hof vor dem Proberaum angesagt.

 

Einen besonders schönen Auftritt hatte der Verein am 13. Juli 2003 mit einem Frühschoppen in Gündlingen bei Freiburg.

 

2004 wurde Thomas Bauer zum Bezirksdirigenten des Bezirks Aachtal gewählt.

 

Auch in diesem Jahre zog es die Musikantinnen und Musikanten an den Kaiserstuhl. Beim Kirschenfest in Königschaffhausen spielte man erfolgreich zu einem zünftigen Frühschoppen auf.

 

Um für das bevorstehende Konzert 2004 gut vorbereitet zu sein, machte man sich zum Probewochenende auf, das in Bonndorf im Schwarzwald in einer Jugendherberge stattfand.

 

Beim Gemeinschaftskonzert 2004 zusammen mit dem Musikverein Dettingen-Wallhausen erhielt Manfred Renner für 40 Jahre aktives Musizieren die Ehrennadel in Gold des Bundes Deutscher Blasmusik und wurde ebenfalls zum Ehrenmitglied des Blasmusikverbandes Hegau-Bodensee ernannt.

 

2005 war der Liptinger Musikverein an der Reihe, das Bezirksmusikfest auszurichten. Da man sich wieder gegen ein großes Zeltfest entschied, wurde das Treffen in Form eines Konzertabends in der Schloßbühlhalle abgehalten. Der Gesamtchor, der eigentlich unter offenem Himmel im Schulhof geplant war, musste wegen schlechter Witterung ebenfalls in die Halle verlegt werden.

 

Im Juni des selben Jahres war der Verein von der Winzergenossenschaft Jechtingen zu einer Weinprobe an den Kaiserstuhl eingeladen.

10.-13. Juni 2005 Kreismusikfest in Emmingen mit Wertungsspiel.

Vom 10. – 13. Juni 2005 feierte die Nachbarkapelle Emmingen das Kreismusikfest. Als Patenverein war es selbstverständlich den Festauftakt am Freitagabend musikalisch zu gestalten. Nach 19 Jahren wagte sich Dirigent Thomas Bauer wieder an ein Wertungsspiel und die Musikerinnen und Musiker hatten monatelange Probenarbeit hinter sich. Am Samstag hieß es, das Geprobte vor einem dreiköpfigen Bewertungskomitee vorzutragen. Das Ergebnis “mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“ stellte nicht nur die Musikantinnen und Musikanten, sondern auch Dirigent Thomas Bauer sehr zufrieden. Am Sonntag waren die Liptinger Paten nochmals gefragt und hatten die Ehre den Festumzug anzuführen. Der anschließende Gesamtchor bot ein gewaltiges Klangerlebnis. Noch lange feierte man an diesem Tag bei den Emminger Musikfreunden.

Im September 2005 war der Verein wieder für zwei Tage in den Westerwald eingeladen, um beim Oktoberfest der Kirburger Vereine den musikalischen Part zu übernehmen. Wie bei den Besuchen zuvor erlebte man wunderschöne Stunden und ein begeistertes Publikum ließ sich gerne von den Darbietungen unterhalten.

 

Beim Gemeinschaftskonzert zusammen mit dem Gesangverein Liptingen konnte Helmut Haase für 40 Jahre aktives Musikzieren mit der goldenen Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusik ausgezeichnet werden. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenmitglied des Blasmusikverband Hegau-Bodensee ernannt.

 

2006 konnte Margit Renner für 30-jährige aktive Vereinsarbeit zum Ehrenmitglied ernannt werden.

 

Am 27. Januar 2006 geht der Musikverein Liptingen mit einer neuen beeindruckenden Homepage online.

2006 geht die neue Homepage online

Im November 2006 gab die Jugendkapelle unter der Leitung von Markus Kupferschmid ein imposantes Konzert in der St. Michaels-Kirche.

 

Erwin Breinlinger erhielt beim Konzert, zusammen mit dem Gastverein Neuhausen ob Eck, die goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusik für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft überreicht und wurde ebenfalls zum Ehrenmitglied des Blasmusikverbandes Hegau-Bodensee ernannt.

2007 entstand der TUBAMAN zur Nachwuchsförderung.

Aus dem Bedürfnis etwas mehr für die Nachwuchsförderung zu tun, entstand 2007 die Idee des TUBAMAN-TEAMS. Dieses Team wurde aus interessierten Schülern der jeweils dritten Klassen der Grundschule oder auch älterer Kinder gegründet. Ca. 5 Monate vor dem eigentlichen Beginn der musikalischen Ausbildung wurde in einem wöchentlich stattfindenden Kurs locker und spielerisch in die Musikwelt eingetaucht und die verschiedenen Instrumente der Blasmusik vorgestellt. So konnten sich die Kinder ein klares Bild von ihrem Wunschinstrument und ihrer Ausbildung machen. Der große Zuspruch des TUBAMAN-Kurses ließ das Vorhaben zum großen Erfolg werden und sollte auch in Zukunft stattfinden.

Ein Tag am See war im September 2007 als Dankeschön für die geleistete Arbeit der Mitglieder sowie deren Partnern geplant. Nach der Besichtigung des Zeppelinmuseums in Friedrichshafen und anschließendem Essen in Uhldingen war eine Schifffahrt mit der eigens für den Verein gecharterten “MS Bodensee“ geplant. Als Überraschung gab es an Bord eine Weinprobe, die von der badischen Weinprinzessin durchgeführt wurde. Man erlebte schöne, gesellige Stunden in kameradschaftlicher Runde.

 

Im Jahre 2007 hatte der Verein mehrere Angebote in anderen, unbekannteren Gegenden zu spielen. So waren die Auftritte in Merdingen, Zepfenhan und Rosenfeld von großem Erfolg gezeichnet. Auch beim Konzert mit der Neuhauser Musikkapelle in der Nachbargemeinde, gaben die Musikerinnen und Musiker mit dem Dirigenten Thomas Bauer ein sehr gutes Bild ab. Rainer Rehm hatte im Mai 2007 den ersten Gesangsauftritt. Er übernahm nach dem Ausscheiden von Gunnar Daus das Mikrofon und bildete zusammen mit Thomas Bauer das neue Gesangsduo.

 

2008 nahm der Musikverein Liptingen beim Verbandsmusikfest in Worblingen am großen Festumzug und dem gewaltigen Gesamtchor teil.

 

Mit einem schönen und erfolgreichen Konzert unter dem Motto “Film, Funk, Fernsehen“, das der Verein zusammen mit der Jugendkapelle gestaltete, wurde das Jahr 2008 in musikalischer Hinsicht beendet.

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